Infektiöse Krankh.

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Das Absetzen – Infektiöse Krankheiten
Die Phase des Absetzens zwischen der 3. und 6. Lebenswoche fällt mit dem Beginn einer sehr kritischen Lebensphase des Welpen zusammen, diesmal aber auf dem Gebiet der Immunabwehr.
In diesem Lebensabschnitt sind die Welpen besonders krankheitsanfällig.

Infektiose KrankheitenDie kritische Periode entspricht der Übergangsphase von der passiven Immunität durch das Kolostrum der Mutter zur aktiven, körpereigenen Immunität. Die in den ersten 36 Lebensstunden mit dem Kolostrum auf den Welpen übertragenen mütterlichen Antikörper gehen allmählich zurück, während seine Fähigkeit, eigene Antikörper zu bilden, langsam zunimmt. Diese Periode gilt als „kritisch“, da der Welpe in dieser Übergangsphase besonders anfällig für bakterielle und virale Infektionskrankheiten ist, unter anderem auch für die Krankheiten, gegen die die Mutter geimpft ist.

Hauptsächlich Verdauungsstörungen
Die in der Praxis bei Welpen in der kritischen Phase am häufigsten festgestellten Erkrankungen sind die Coronavirose, die Parvovirose und die Leptospirose. Allen diesen Viruserkrankungen gemeinsam ist die Fähigkeit, akute und chronische Verdauungsstörungen mit Durchfälle hervorzurufen. 

Das Absetzen – Endoparasiten
In der Phase des Absetzens kommt es sehr häufig zu einer Kontamination mit Parasiten.
Man geht deshalb sogar davon aus, dass eine Welpenaufzucht ohne gleichzeitige „Aufzucht“ von Magendarmparasiten gar nicht möglich ist.

Eine Phase intensiver Parasitenausscheidung
EndoparasitenDie wichtigsten Parasiten bei Welpen in der Absetzphase werden in zwei Klassen unterteilt: Die Nematoden – zylindrisch geformte Magendarmparasiten – und die Protozoen – einzellige Parasiten. Haken- und Spülwürmer sind die bei Welpen am häufigsten vorkommenden Nematoden. Sie haben sich perfekt an den Reproduktionszyklus der Hündin angepasst. So ist z.B. der Spulwurm Toxocara canis in der Lage, die Föten um den 42. Tag der Trächtigkeit direkt in der Gebärmutter der Hündin zu befallen. Hakenwürmer und Spulwürmer werden zudem über die Muttermilch direkt von der Hündin auf die Welpen übertragen.  Bei den Protozoen (Einzeller), deren wichtigste Vertreter die Kokkzidien (insbesondere die Gattung Isospora) und die Giardien sind, handelt es sich um Magendarmparasiten, die von ausgewachsenen Hunden oft problemlos toleriert werden, bei Welpen in der kritischen Phase aber zu gesundheitlichen Problemen führen können. So findet man bei der mikroskopischen Kotuntersuchung von Welpen mit Durchfall in der Absetzphase in nahezu 90% aller Fälle mindestens einen der genannten Parasiten, in einigen Fällen sogar alle vier.

Quelle:
Fortpflanzung des Hundesvon Royal-Canin